Ratgeber Versicherungen
Wie Sie sich als Privatperson optimal absichern können 



Die folgende Tabelle stellt dar in welcher Lebensphase Sie welche Versicherung haben sollten, um sich vor privaten Risiken zu schützen.

Es handelt sich dabei um eine allgemeine Empfehlung. Um einen individuellen Versicherungsschutz zu gewährleisten, der auf Ihre persönliche Situation abgestimmt ist, vereinbaren Sie einfach ein kostenloses und unverbindliches Beratungsgespräch mit einem unserer Mitarbeiter.

Die verschiedenen Versicherungsarten werden im anschließenden Text kurz erläutert, wodurch Sie sich einen Überblick über deren allgemeinen Leistungsumfang verschaffen können.

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Die Versicherungssparten im Überblick
Ihr Navigator zur Bedarfsanalyse


 
 Versicherung/Lebensphase  Ausbildung   Berufsanfänger   Arbeitnehmer   Selbstständige   Rentner 
 Berufsunfähigkeitsversicherung + +++ +++ +++ -
 Krankenversicherung +++ +++ +++ +++ +++
 Privathaftpflicht +++ +++ +++ +++ +++
 Unfallversicherung ++ + + + +
 Hausratversicherung + ++ ++ ++ ++
 Rechtsschutzversicherung + + + ++ +
 Private Rentenversicherung + ++ ++ ++ -
 Risikolebensversicherung - ++ ++ ++ -
 Pflegeversicherung + + ++ ++ +++

+++ unbedingt erforderlich
++ empfehlenswert
+ von der individuellen Situation abhängig empfehlenswert
- nicht erforderlich

 

 

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Die Versicherungsarten im Detail



Berufsunfähigkeitsversicherung


Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung leistet durch die Zahlung einer monatlichen Rente, egal ob Sie durch Krankheit oder Unfall berufsunfähig werden und sichert so Ihre Existenz, die durch die finanziellen Folgen unter Umständen bedroht wäre. Da für alle Personen, die am 01.01.2001 das 40.Lebensjahr noch nicht vollendet hatten, der Anspruch auf eine gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente nur noch in Form der völlig ungenügenden Erwerbsminderungsrente besteht, ist für diese Gruppe die private Absicherung existentiell.


 


Krankenversicherung


Eine gesetzliche oder private Krankenversicherung trägt in der Regel die direkten Kosten (Arzt-, Krankenhaus-, Arzneimittel-, Zahnbehandlungskosten, etc.) sowie die finanziellen Folgen von Krankheit (Kur, Reha, Krankentagegeld etc.).

Es gibt grundsätzlich zwei Krankenversicherungsmöglichkeiten:

Gesetzliche Krankenversicherung = GKV (die Finanzierung ist umlagengedeckt)
Private Krankenversicherung = PKV (die Finanzierung ist kapitalgedeckt)

Die Möglichkeit einer PKV besteht nur für Arbeitnehmer, deren Jahreseinkommen über 49.500 EUR brutto liegt (BBG 2011) sowie für Selbstständige und Beamte.

Für gesetzlich Versicherte besteht allerdings die Möglichkeit durch eine private Krankenzusatzversicherung Leistungen abzudecken, die von den gesetzlichen Kassen nicht übernommen werden. Dies ist besonders interessant im Hinblick auf immer mehr Kürzungen im Leistungsumfang der GKV bzw. Erhöhung des Eigenanteils.


 



Privathaftpflicht


Nach dem Prinzip der Verschuldungshaftung (§ 823 BGB) haftet jeder für Schäden, die er verursacht hat mit seinem gesamten Vermögen.

Daher ist der Abschluß einer Privathaftpflichtversicherung grundsätzlich zu empfehlen. Diese leistet nach Prüfung des Schadens und wehrt unberechtigte Ansprüche auch juristisch ab.




Unfallversicherung


Die private Unfallversicherung leistet für Unfälle (bedingungsgemäße Definition: Plötzlich von außen unfreiwillig auf den Körper eintretendes Ereignis) im Umfang der in der Police vereinbarten Leistungen. Diese bestehen meist aus einer Kombination von Krankenhaustage-/ Genesungsgeld und einer einmaligen Zahlung der Versicherungssumme, je nach Grad der Invalidität bzw. einer monatlichen Rente.



Hausratversicherung


Sollte Ihr Hausrat durch Feuer, Einbruchdiebstahl, Vandalismus, Leitungswasser, Sturm oder Hagel Schaden erleiden, wird dieser von Ihrer Hausratversicherung übernommen. Wird der Einschluss von Schäden an Glas, Fahrrad, Überspannungsschäden (Folgen von Blitzeinschlag) gewünscht, besteht die Möglichkeit dies als Zusatzbaustein mitzuversichern. Die Entschädigungsleistung wird zum Wiederbeschaffungspreis (Neuwert) gezahlt.


 



Rechtsschutzversicherung


Die Rechtsschutzversicherung leistet nach Prüfung des Versicherungsfalles für Anwalts- und Gerichtskosten, Honorare für Gutachter, stellt Kautionen zur Verfügung und trägt eventuell die Kosten der Gegenseite. Dies gilt sowohl für Sie als Kläger/in wie auch als Beklagte/r.

Je nach Ihrem individuellen Bedarf können Sie unterschiedliche Bereiche abdecken, die Sie frei wählen können. So z.B. Verkehrs-, Miet-, Vermietungs-, Privat- und  Arbeitsrechtsschutz.



Risikolebensversicherung


Bei einer Risikolebensversicherung leistet der Versicherer lediglich die versicherte Todesfallsumme. Eine Kapitalauszahlung am Ende der Laufzeit findet nicht statt, da keine Sparbeiträge geleistet werden. Dadurch sind die Beiträge, im Vergleich zur Kapitallebensversicherung, wesentlich niedriger. Da der Leistungsempfänger der Auszahlungssumme frei bestimmbar ist, kann die Risiko-LV nicht nur zur Absicherung von Angehörigen dienen, sondern auch zur Abtretung an Darlehensgeber (Hypothekendarlehen u.Ä.).

 


Private Rentenversicherung


Im Gegensatz zur Kapitallebensversicherung besteht bei der privaten Rentenversicherung die Leistung bei Tod nicht von Beginn an. Diese baut sich erst während der Versicherungslaufzeit durch die Verzinsung der eingezahlten Beiträge auf. Dafür weist sie meist eine etwas höhere Rendite auf, da der Versicherer keine Teile der Beiträge für eine mögliche Todesfallzahlung vor Ablauf der Versicherung entnehmen muss. Bei Ablauf ist entweder die Kapitalauszahlung (steuerfrei) oder eine lebenslange Rentenzahlung (Teile davon steuerpflichtig) frei wählbar.


Pflegeversicherung


Wer im Alter nicht verarmen will, sollte privat vorsorgen. 
Die gesetzliche Absicherung reicht nicht.

Ein Platz im Pflegeheim kostet bis zu 3.500 € pro Monat.

Die Pflegeversicherung zahlt nur 1.432 € pro Monat / in Härtefällen 1.688 € pro Monat.

Bei vielen Pflegebedürftigen müssen deshalb die Kinder einspringen. Andere sind auf Sozialhilfe angewiesen. Eine private Pflegezusatzversicherung kann die Lücke schliessen. Doch die Policen sind teuer und nicht für jeden geeignet.

Es gibt zwei Varianten:

  • Pflegetagegeld für privat organisierte Pflege 
  • Pflegekostenpolicen für kommerzielle organisierte Pflege